German Open 2005 am 30.10.2005    
     

Eine Veranstaltung der Superlative

Insgesamt über 1000 Teilnehmer an zwei Tagen, 23 Nationen (das weitgereistete Team kam aus dem Iran), weit über 100 vertretene Vereine und 80 Kampfrichter auf zehn Matten – so eine Veranstaltung gab es weltweit im Ju-Jutsu noch nie. Auch wenn es (gerade für die Presse oder Coaches mit Startern in verschiedenen Gewichtsklassen) schwer war, einen Überblick zu behalten, lief das Ganze doch gut durchorganisiert ab. Jeder Matte hatte ihren eigenen Sani, Listen gab es für die Coaches an zentraler Stelle usw. Auch für Verpflegung und diversen Sportbedarf war gesorgt.

 
Für den TV-Einigkeit starteten:
Jan Beißner bis 94 kg
Holger Deimann bis 85 kg
Martin Sittko bis 85 kg
Robert Skrzypek bis 77 kg und
Sven Rössner bis 62 kg
   
Jan und Holger kannten diese Veranstaltung ja bereits vom Letzten Jahr, aber der Rest des Teams Waltrop musste erstmal staunen über die Größe des Turniers. Auf zehn Matten wurde permanent durchgekämpft; und das von morgens 9:30 Uhr bis in die späten Abendstunden. Eine physische und psychische Leistung von allen Anwesenden. Bei so einer Veranstaltung stand dann nur noch der olympische Gedanke im Vordergrund "Dabei sein ist alles", denn egal welche Platzierungen erreicht wurden, es war ein Erlebnis auf dieser Veranstaltung zu sein, auch für Zuschauer und Caoches denen durchweg spannende Kämpfe auf Weltniveau und fantastische DUO Darbietungen geboten wurden.  
Jan Beißner musste gleich in seinem ersten Kampf gegen den amtierenden deutschen Meister Lars Sieberth antreten, dem er schon auf den deutschen Meisterschaften unterlag. So auch dieses Mal. Allerdings wurde nach dem doppelten KO System gekämpft, was bedeutete dass sich Beißner in einer so genannten Trostrunde bis zum Platz drei durchschlagen konnte. Dies tat er dann auch. Drei weitere Kämpfe musste er bestreiten. Den ersten gewann er durch Technische Überlegenheit, den zweiten durch Aufgabe des Gegners und im dritten, in dem es um den dritten Platz ging, unterlag er dann nur knapp seinem niederländischen Kontrahenten.  
Holger Deimann, der dieses Jahr top vorbereitet war und vor allem an seinen Schwachstellen gearbeitet hatte, hatte mal wieder Pech. Nach dem er den ersten Kampf durch Aufgabe gewonnen hatte, erlitt er kurz vor Ende des zweiten Kampfes, den er klar dominierte, eine schwere Rippenprellung und sah sich weder dazu im stande den Kampf fortzuführen, noch alleine aufzustehen. Nach Behandlung des anwesenden Physiotherapeuten und Arztes ging es dann ins Krankenhaus und das ohne Platzierung.  

Martin Sittko dagegen hatte mehr Glück. Nach dem er die erste Runde per Freilos durchquerte, verlor er seinen ersten Kampf zwar knapp, konnte aber genau wie Beißner in der Trostrunde weitermachen. Drei Kämpfe hatte auch er noch zu bestreiten, wobei einer davon ehr an einen Boxkampf als an einen Jiu-Jitsu-Kampf erinnerte. Im letzten Kampf, in dem es um Platz drei ging, schenkten sich beide Kämpfer nichts. Leider nahm es Martin´s Kontrahent nicht so genau mit dem Regelwerk und wurde nach mehreren Strafpunkten disqualifiziert. Und so endete das Turnier für Sittko mit einem dritten Platz und einer Kieferprellung.

Sehr tapfer hat sich auch Robert Skrzypek geschlagen, der hoch motiviert an den Start ging, aber leider in der Haupt- wie in der Trostrunde nur als zweiter Sieger die Matte verließ. Jedoch kristallisierten sich stark Stärken, Schwächen und das hohe Potential in ihm heraus.

 
Als letztes ging Sven Rössner an den Start. Sven, der bereits sehr erfolgreich für den TVE im Judo kämpfte, zeigte allen was in ihm steckt. Seinen ersten Kampf führte er allerdings gegen sich selber, als er mit zuviel Gewicht zur Waage kam. Also hieß es Gewicht machen, was dann auch noch mit Mühe und Not klappte. Drei Kämpfe hatte er zu absolvieren. Die ersten beiden hatte er klar durch technische Überlegenheit gewonnen und ackerte sich anschließend im letzten Kampf spannend auf Platz 1.