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06.2010: Japan - ein Reisebericht
Kyoto und das alte Japan |
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Japan - ein Reisebericht
Kyoto und das alte Japan
Zwei Jiu Jitsukas aus Wuppertal haben sich im April dieses Jahres auf den weiten Weg gemacht und das Land der Samurai besucht. Für Brigitte Kahnt (1.Dan) und Martin Sülz (4.Dan) ging der Traum vom Land der aufgehenden Sonne im Rahmen einer Budoreise in Erfüllung.
Im Namen der Budo Akademie Europa, vom Tatsu Ryu Bushido organisiert, machten sich die beiden Sportler der Jiu Jitsu Union zusammen mit anderen Budosportlern auf die |
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Reise. Von Frankfurt ging es nach Tokio und von dort aus mit dem Zug direkt weiter nach Kyoto, wo man die erste Woche verbringen wollte. In Kyoto waren die Sportler in einem Ryokan untergebracht, einem traditionellen Hotel, und so bekam man auch gleich einen ersten Eindruck von diesem Land, dass so anders ist als alle anderen Länder. In einem Ryokan wohnt man in Tatamizimmern, die außer einem Wandschrank und einem niedrigen Tisch, keine Möbel beinhalten. Geschlafen wird auf dem Boden, das heißt auf den, von den Zimmermädchen, all abendlich ausgebreiteten Schlafmatten. Für viele Europäer eine wahrlich „harte“ Sache, ist man doch zu Hause eher weiches schlafen gewohnt.
Zum Baden begibt man sich, im hauseigenen Yukata (leichter Kimono) in den- in diesem Fall-Keller, wo man nach Geschlecht getrennt duschen und baden kann. Und zwar in dieser Reihenfolge. In Japan wäscht man sich, auf kleinen Hockern sitzend, ausgiebig, um dann gesäubert in das heiße Bad zu steigen. Dort sitzt man zur Entspannung und plaudert mit den anderen Badegästen. Eine schöne, wohltuende Angelegenheit, vor allem wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war. Für unsere beiden Reisenden gab es in Kyoto eine Menge zu entdecken.
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Vor allem Tempel und Schreine die es dort in unglaublicher Vielzahl an jeder Ecke gibt. Die berühmtesten der alten Kaiserstadt standen natürlich auf dem Programm, aber da man die Möglichkeit hatte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Kyoto auf eigene Faust zu erkunden, konnte man auch weniger bekannte, aber ebenso schöne Anlagen besichtigen, wie zum Beispiel den „silbernen Pavillion“.
Kyoto hat außer dem Kaiserpalast und dem Schloß aber auch noch viele alte Straßenzüge, die dem Besucher noch ein bisschen von dem vermitteln wie es im feudalen Japan aussah. In den meisten Gebäuden dieser Straßen befinden sich dann auch extrem teure Restaurants, in denen man sich allerdings heute noch an den Künsten der Geishas erfreuen kann. Ein echtes Highlight der Reise war dann die Besichtigung des Schloßes in Himeji, eine der berühmtesten und eindrucksvollsten |
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Anlagen in Japan. Unzähligen Filmen diente diese Burg als Kulisse, und ist einer der meist besuchten Orte Japans.
Unweit von Himeji ging es dann auf den Mount Shosha, einem Berg der alte Tempelanlagen beherbergt, und als einer der Hauptdrehorte für den Tom Cruise Film „Last Samurai“ diente. Das Wetter war an diesem Tag nicht so gut, aber gerade das verlieh dem Berg, auf den man mit einer Seilbahn fahren muss, eine ganz besonders stille, andächtige und meditative Atmosphäre.
Ebenfalls von Kyoto aus mit dem Zug leicht zu erreichen: Nara, alte Kaiserstadt und ehemals eine Hochburg der berühmten Kriegermönche, die in vielen Kriegen in Japan massiv beteiligt waren. Dort im Todaiji gibt es den Daibutsuden einen 25m hohen, bronzenen Buddha zu sehen. Kyoto bietet aber nicht nur Tempel und Schreine, wie überall in Japan kann man hier auch hervorragend einkaufen
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So machten sich die meisten Sportler auf zu einem Schwertladen, aufgrund seines großen und exquisiten Sortiments auch in Europa bekannt. Dort gibt es vom GI, über Regenschirme mit Schwertgriff, alles, bis hin zur kompletten Rüstung incl. Handgeschmiedetem Katana. Nicht unbedingt günstig, aber die Qualität und Beratung sprach für sich. So ging manch ein Hakama mit nach Deutschland. Kyoto auf eigene Faust zu entdecken, ist wie fast alles in Japan sehr einfach. Hat man erst einmal einen Bus- und Bahnplan der Stadt, den man im Bahnhof oder Hotel bekommt, braucht man nur noch ein bisschen Kleingeld oder Railticket, und los geht’s. Das schwierigste ist zu entscheiden was man sehen möchte, und auf was man verzichten muss, denn eins hat man immer zu wenig in Japan: Zeit.
(Schule für Kampfkunst Wuppertal e.V.)
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