Techniken der Samurai- Jiu Jitsu gestern und heute
Martin Sülz (4. Dan Jiu-Jitsu) begeistert in Wuppertal
Was machte die Samurai vor hundert oder zweihundert Jahren anders in ihren Techniken und warum ? Gibt es überhaupt Unterschiede, und wenn ja, wieso? Das sind die Fragen die auf dem Lehrgang von Martin Sülz (4.Dan JJ, 1.Dan Iaido) in Wuppertal behandelt wurden.
Trotz des langen Wochenendes und des schönen Wetters fanden über zwanzig Schüler den Weg ins Dojo, darunter auch Gäste aus Waldbröl. Um die Techniken auszuführen, die auch mit der Benutzung von Katana (Schwert) und Tanto (Dolch) zu tun hatten, musste zuerst deren Umgang geübt werden.
Wie trage ich ein Katana, wie ziehe ich, und wie kann ich damit kämpfen waren die ersten Übungsinhalte. Natürlich konnte hier nur Basiswissen vermittelt werden, aber das Thema waren ja auch Jiu Jitsu Techniken und in die stieg Martin dann auch recht bald ein.
In den nächsten Stunden wurden Schwert-, Messer-, und waffenlose Angriffe abgewehrt. Im Stand, in der Bewegung und aus dem Fersensitz heraus wurden Techniken geübt, so wie sie in den alten Schulen früher gelehrt wurden. Martin zeigte Beispiele aus dem Daito ryu, Ogawa ryu und anderen alten Stilen, die auch heute noch existieren.
Es wurde schnell klar, dass viele der Techniken auch heute noch unverändert trainiert werden, weil es an ihnen einfach nichts mehr zu optimieren gibt. Lediglich die äußeren Umstände und die Art der Angriffe haben sich gewandelt. Um dies deutlich zu machen trainierte Martin im zweiten Teil des Lehrgangs in Kimono und Hakama (Oberteil mit weiten Ärmeln und Hosenrock). So konnte man sich gut vorstellen, dass bestimmte Bewegungen schlecht auszuführen sind, und man deshalb vieles mit Hebeltechniken und geringer Bewegung löste. Darüber hinaus wurde auch die Benutzung der eigenen Waffen zur Ausführung einer Verteidigung geübt (zum Beispiel hebeln mit dem Schwertgriff), und ein Vergleich der Hebeltechniken mit und ohne Waffen gezogen.

Waffen fand großes Interesse. Wann hat man schon mal ein Schwert am Hals? Am Ende war klar, das Jiu Jitsu sich zwar weiterentwickelt und den modernen Gegebenheiten anpasst, aber die Techniken in sich heute genauso effektiv und zeitlos einzusetzen sind wie vor hunderten von Jahren. Einzige Unterschiede: wir werden eher selten mit einemSchwert herumlaufen oder mit einem Schwert angegriffen, und wenn wir nicht gerade Kime no Kata üben rutschen wir nicht mehr so viel auf den Knien herum wie damals im alten Japan.
Text; Foto: Schule für Kampfkunst Wuppertal |