
Lehrgangsteilnehmer im Budo-Gi auf der Matte zu sehen ist für einen Kampfsportler eigentlich nichts Außergewöhnliches. Anders hingegen beim Lehrgang für Selbstverteidigung in Alltagskleidung im Judo Club Holzwickede, wo unter Anleitung von Referent Michel Andree (5. DAN Jiu-Jitsu, 5. DAN Karate, 3. DAN Kobudo) ein Seminar der etwas ausgefalleneren Art stattfand. Hier mussten die Teilnehmer unter erschwerten bzw. "besonderen" Umständen trainieren. Und zwar ohne Budo-Gi in normaler Alltagskleidung wie Jeans, Sweat-Shirt oder T-Shirt.
Besonders wichtig war hierbei, so zu agieren, dass die eigene Kleidung nach Möglichkeit unbeschädigt bleibt und der Angriff schnell und effektiv abgewehrt werden konnte. Natürlich war bei jeder Technik ein gewisses Umdenken gefragt. Auch auf die Fallschule wurde wert gelegt. Davon ausgehend das die Lehrgangsteilnehmer auf der Straße unterwegs sind, musste ohne "Abschlagen" gefallen und wieder in die richtige Richtung aufgestanden werden, um dem jeweiligen Angreifer entgegentreten zu können.

Anschließend wurden hauptsächlich Hebel- und Festlege-techniken gezeigt um sich gegen diverse Handgelenks- und Körperumklammerungen sowie Kleidergriffe zu behaupten. Auch die beliebte "Polizeischleife" bzw. Kreuzfesselgriff - Ude-Garami-Henkawaza durfte hier nicht fehlen und wurde ausgiebig mit dem Rücken zur Wand geübt.
Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Einstieg für die Verteidigung mit einem sogenannten "Kubotan". Ersatzweisewurde dann aber auf einfache Kugelschreiber zurückgegriffen die sehr viel alltäglicher sind und den gleichen Zweck erfüllen. Hier wurde punktuell Druck auf einzelne Nervenpunkte an Händen, Füßen, Hals und Kiefer ausgeübt um die eigene Abwehr zu erleichtern und den Gegner schnell zur Aufgabe zu "überreden".
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