
"Es war 2009, ich war bereits 61 Jahre alt, als mich Udo Holtmann damals im Fitnessstudio ansprach, ob ich nicht auch mal Lust auf Kampfsport hätte." erzählt Helmut S. aus Bochum Thomas Draganski (7. Dan Jiu Jitsu) beim seinem Besuch im Zen-Ki-Budo .
"Ich war schon recht skeptisch ob das überhaupt was für mich ist. Da aber Udo Holtmann die 60 auch schon überschritten hatte, konnte er meine Bedenken doch schnell zerstreuen. Also ging ich zum Kampfsporttraining und brachte noch gleich meinen Freund Jürgen mit." so Helmut weiter. "Ich war nicht schlecht erstaunt als wir zum Training kamen und ich feststellte, dass Udo den 1. Dan hat und auch noch der Trainer war. Andererseits beruhigte es mich aber auch. Udo erklärte uns in der ersten Stunde, dass in seiner speziellen Gruppe das Shiruba-Jiu-Jitsu praktiziert wird. Eine besondere Art des Jiu Jitsu." so Helmut schmunzelnd. "Und seit dem trainiere ich mit Jürgen zusammen das Shiruba und wir sind immer noch mit Begeisterung dabei." Eine Geschichte, die in den letzten Jahren so oder so ähnlich immer häufiger vorkommt. Menschen im besten Alter sogenannte Mid- und Best-Ager wollen sich immer mehr sportlich betätigen und das auch im Kampfsport.
Shiruba-Jiu-Jitsu, eine Idee, die auch im Vorstand der JJU NW gut ankam und nun als offizielles Sportangebot für Ältere in der Jiu-Jitsu Union NW eingeführt wurde.
Da wir jetzt Eure Fragen schon förmlich vor uns sehen, haben wir hier mal das Wichtigste an Informationen zum Shiruba-Jiu-Jitsu für Euch zusammen gefasst:
Was ist Shiruba-Jiu-Jitsu?
Shiruba bedeutet wörtlich übersetzt "Silber" wird aber im japanischen auch im Sinne von "die Silberhaarigen" bzw. für "die Ergrauten" benutzt.
Das Shiruba-Jiu-Jitsu versteht sich daher, abgeleitet vom Namen, als Selbstverteidigungs- und Kampfsporttechnik für Mid- und Best-Ager (Menschen in der 2. Lebenshälfte) sowie für Menschen, die aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen Jiu Jitsu bislang nicht ausüben konnten.
Was ist besonders am Shiruba-Jiu-Jitsu?
Der Spaß am Sport und der Spaß an der sportlichen Betätigung stehen in diesem breitensportlich angelegten Angebot ganz klar an 1. Stelle. Zu der Verbesserung von Beweglichkeit und Kondition kommt der positive Effekt dabei Selbstverteidigungstechniken zu erlernen.
Beim Shiruba-Jiu-Jitsu wird komplett auf das Fallen (Fallschule) und das Geworfen-Werden bei Wurftechniken verzichtet, um den körperlichen Einschränkungen der Shirubas Rechnung zu tragen. Das Training wird also nach den individuellen Eignungen der Teilnehmer unterrichtet. Ebenso wird auf die "Wehwehchen" jedes Einzelnen Rücksicht genommen.
Für das Shiruba-Jiu-Jitsu wurden eine eigene Prüfungsordnung und Prüfungsrichtlinien entwickelt, die für die Teilnehmer am Shiruba-Jiu-Jitsu Anwendung finden.
Welchen Mehrwert bietet das Shiruba-Jiu-Jitsu?
Als größten Mehrwert sehen wir, dass jetzt auch für noch aktive Sportler, die den Prüfungsanforderungen des sportlich anspruchsvolleren Jiu Jitsu nicht mehr gewachsen sind, der Weg weiter geht.
Wie schon erwähnt, gab es früher nicht die Möglichkeit für diesen Personenkreis Prüfungen abzuhalten. Diese Möglichkeit besteht jetzt. Vom Gelbgurt bis zum Schwarzgurt sind im Shiruba-Jiu-Jitsu Prüfungen vorgesehen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Shirubas einfach in ihrer angestammten Trainingsgruppe bleiben können. Hier kann der Übungsleiter / Trainer seine Übungseinheiten und Techniken auf die Shirubas einfach individuell anpassen.
Warum das Ganze?
Die JJU NW trägt mit dem neuen Sportangebot dem demographischen Wandel und den geänderten Bedürfnissen der Zielgruppe der Mid- und Best-Ager und Menschen mit körperlichen Handicaps Rechnung. Des Weiteren ist es mit dem neuen Angebot möglich, ehemalige Sportkameraden, die aus gesundheitlichen bzw. körperlichen Gründen mit dem Jiu Jitsu aufgehört haben, mit dem neuen Angebot bekannt zu machen und sie so wieder für den aktiven Sport zu begeistern.
Wie und wo bekomme ich weitere Informationen?
Der Vorstand der JJU NW hat als Obmann für alle Angelegenheiten des Shiruba-Jiu-Jitsu Uwe Reichert (1. Dan Jiu Jitsu) installiert. In einem am 12. Dezember stattfindenden Workshop wird Uwe zusammen mit Thomas Draganski (7. Dan Jiu Jitsu) euch das Konzept Shiruba-Jiu-Jitsu in allen Einzelheiten vorstellen und alle offenen Fragen klären. Die Ausschreibung zu diesem Workshop ist in der Rubrik "Termine" zu finden. Eingeladen sind sowohl Trainer als auch Sportler die sich für das Konzept interessieren.
Fragen zum Thema Shiruba könnt ihr gerne bereits per E-Mail pressewart@jju-nw.de an Uwe senden. Er wird diese dann sammeln und ebenfalls auf dem Workshop beantworten.
Natürlich wird unser neues Angebot auch bald auf unserer Webseite als eigene Rubrik zu finden sein. Unser Webmaster arbeitet bereits daran. Aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben.
Euer Vorstand der JJU NW |